Unser Kollege und Biotext-Autor Leo Frühschütz ist mit dem Salus Medienpreis ausgezeichnet worden – für einen Artikel, in dem er mit den teuren Nebenkosten billiger Lebensmittel abrechnet. Wir gratulieren herzlich, freuen uns für Leo und sind auch ein bisschen stolz.
Verliehen wird der Salus Medienpreis seit sieben Jahren von dem Reformwaren- und Naturarzneimittelhersteller Salus. Er zeichnet Veröffentlichungen aus, die sich kritisch mit den Auswirkungen der Agro-Gentechnik beschäftigen oder den Chancen einer ökologischen Landwirtschaft. Weil gleich zwei Beiträge diesem Anspruch in herausragender Form gerecht wurden, teilte die Jury den Hauptpreis. Er ging zu gleichen Teilen an die Filmemacher Volker Barth und Susanne Richter für ihren WDR-Dokumentarfilm „Gift im Acker – Glyphosat, die unterschätze Gefahr?“ sowie an Leo Frühschütz für seinen Beitrag „Die Preise lügen“ in der Kundenzeitschrift Schrot&Korn. Ausgezeichnet wurden auch die Kollegen Tobias Chmura, Jens Brehl und die Saatgutaktivistin Anja Banzhaf.
In „Die Preise lügen“ geht es um die externen Kosten unserer Lebensmittel – also um die ökologischen und sozialen Schäden, die bei der (agrarindustriellen) Herstellung der Lebensmittel entstehen und für die wir und unsere Nachkommen zur Kasse gebeten werden. Allerdings nicht beim Discounter, wo 100 Gramm Tilsiter 99 Cent kosten. Vom Nitrat im Grundwasser über krankmachende Pestizide, aussterbende Insekten bis hin zu MRSA-resistenten Keimen und kommenden Klimaschäden reichten die Schäden und Kosten, die unser Kollege recherchiert und addiert hat. Trotzdem ist keine Horrorgeschichte daraus geworden, weil er auch Wege aufzeigt, wie diese Kosten reduziert werden können – und wie man sie auf die richtige Rechnung setzt. Das alles auch noch nachvollziehbar und verständlich geschrieben. Chapeau! Und ein dickes Lob auch an die Kolleginnen in der Redaktion von Schrot&Korn – weil sie seit über 30 Jahren solchen Themen Platz und Auflage bieten. 900.000 intensiv gelesene Hefte jeden Monat, danach sehnt sich so manches Magazin.
Leo selbst erklärte in seiner Dankesrede bei der Preisverleihung, warum ihm solche sperrigen Wirtschaftsthemen so wichtig sind: „Wenn wir den Ökolandbau richtig voranbringen wollen, dann müssen wir die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern. Ansonsten hilft das ganze Ackern nichts!“