Die Bio-Kelterei Voelkel hat mitgeteilt, dass sie den Musikpreis Echo nach dessen skandalöser Preisvergabe nicht mehr sponsern wird. Politisch sehr korrekt. Aber warum hat Voelkel diesen total kommerziellen Preis überhaupt unterstützt???

Der inzwischen eingestellte Musikpreis Echo wurde jedes Jahr vom Bundesverband der Musikindustrie vergeben. Ausschlaggebend für die Vergabe war nie die künstlerische Qualität eines Albums – es ging in erster Linie um die Verkaufszahlen. Prämiert wurde also der kommerziell erfolgreichste Mainstream. Und da stellt sich mir schon die Frage: Warum unterstützt ein Naturkosthersteller eine solche nur an materiellen Werten orientierte Veranstaltung eines Industrieverbandes, zu dem die großen Unterhaltungskonzerne gehören? War’s der Glamoureffekt? Endlich raus aus der niedersächsischen Pampa und hinein in die Welt von Stars und Glitzer? Hat das große Bling-Bling den Blick auf die eigenen Unternehmenswerte vernebelt? Oder gibt es womöglich eine ganz banale Erklärung für diese seltsame Sponsoring-Entscheidung?
Voelkel liefert sie auf jeden Fall nicht. Das Unternehmen schrieb lediglich, man werde die Sponsoring-Aktivitäten „bis auf weiteres im Bereich alternativer und unabhängiger Musikveranstaltungen streuen und so eine Unterstützung von Inhalten gewährleisten, die ohne Diskriminierung und Diffamierung auskommen.“ Da ist das Geld, das Voelkel bisher in den Bundesverband der Musikindustrie investiert hat, auf jeden Fall besser aufgehoben. Aber eigentlich hätte es da von Anfang an hingehört.