Eigentlich war China nicht mein Thema auf der BioFach. Doch dieses Mal ist mir China über den Weg gelaufen. Nicht in den internationalen Hallen, sondern in der Fachhandelshalle 9. Eigentlich war es gar kein Chinese, sondern ein deutscher Bioland-Gärtner. Nur seine Produkte waren für mich typisch chinesisch: Goji-Beeren.
Doch warum soll man Goji-Beeren aus China importieren (samt den damit oft verbundenen Rückstandsproblemen), wenn die Beeren auch in Deutschland wachsen. Das fragte sich der Heilbronner Gärtner Klaus Umbach. Vor vier Jahren begann er, Goji-Beeren im Freiland anzubauen und hat aus 15 Sorten eine namens Turgidusausgewählt, die besondere viele, kompakte und süße Früchte liefert. 2012 begann er mit der Umstellung auf Bioland.
Die Beeren aus dem eigenen Anbau verkauft die Gärtnerei Umbach im Sommer und Herbst als Frischfrucht in Schalen an den Lebensmitteleinzelhandel. Auch Pflanzen kann man bei ihm beziehen. Für Selbstversorger gibt es auch dreijährige Goji-Sträucher als Naschhecken. Auf der BioFach trat die Gärtnerei an einem Stand zusammen mit der Partnerfirma Vitavitee auf. Diese betreibt selbst eine kleine Goji-Plantage, berät Gärtner, die in die Beeren-Produktion einsteigen wollen und hilft ihnen auch bei der Vermarktung. Noch sind die in Deutschland erzeugten Mengen gering. Doch eigentlich braucht es Goji-Beeren aus China gar nicht mehr.