Dienstag, 23. Oktober
Eine Woche ohne Supermarkt, die Supermarkt Challenge der Aktion Agrar – das könnte eigentlich normaler Alltag sein, führt aber doch auf neue Wege. Und zu neuen Entdeckungen.
Null Grad morgens. Ich will mal wieder im Wald laufen, nicht immer die geteerten Feldwege. Dahin muss ich leider ein Stück mit dem Auto fahren. Balsam für mein schlechtes Gewissen: Unterwegs komme ich an einem alten Hof vorbei, an dem auf einem Tisch direkt an der Stallwand Obst, Gemüse und Blumen in Selbstbedienung angeboten werden. Ich lande im Paradies für Apfel-Liebhaber: Gravensteiner, Brettacher, Renette – mit rosa Fruchtfleisch! – und sogar noch Jakob Fischer, deren Zeit eigentlich schon vorbei ist. Jakob Fischer, die duftigen süß-sauren Apfel-Riesen, werden im September geerntet und halten sich nur vier Wochen. Schmecken aber auch jetzt noch gut – ich hab’s sofort getestet!
Dieser Fund ist ein Glücksfall! Eigentlich bin ich den ganzen Herbst über auf der Suche nach alten Apfelsorten, richte mir die Walking- und Spaziergang-Strecken schon so ein, dass ich ab und zu einen gefallenen Apfel vom Boden in die Tasche stecken kann. Dieses Jahr bekam ich schon einen Korb voller Äpfel von einer Streuobstwiese geschenkt. Der war in Nullkommanix leer. – Supermarkt-Äpfel schmecken langweilig; selbst die im Bio-Supermarkt sind oft eher Standard und haben eine lange Reise hinter sich. Im Mühlenladen hatte ich am Freitag schon Cox Orange und Fiesta gefunden und die Elstar links liegen gelassen. Jetzt kann ich also wieder eine Weile schwelgen.