Eine Niederlage einstecken und dann öffentlich darüber berichten? – Das will kein Mensch! Oder doch? Fuckup Nights sind Veranstaltungen, bei denen genau das gemacht wird. Leute aus der Bio-Szene haben es ausprobiert.
In meinem Artikel über die Fuckup Night bei den Ökomarketingtagen in Kirchberg berichte ich unter anderem über die Erfahrungen von Marion Bohner, Bio-Bäuerin in Bad Waldsee. Sie und ihr Mann wollten sich für ihre Kühe einen Traum erfüllen und planten einen Kompoststall. Es kam anders als gedacht und Marion Bohner und der Hof schrappten knapp an einem Albtraum vorbei. Warum die Landwirtin davon erzählt hat? Weil sie möchte, dass andere aus ihrem Fehlschlag lernen ohne Lehrgeld bezahlen zu müssen.
Genau das ist der Sinn der Fuckup Nights: Sie können eine neue Fehlerkultur etablieren. Wenn Niederlagen nicht unter den Tisch gekehrt, sondern thematisiert werden, erwachsen daraus Chancen. Anderen soll so etwas nicht passieren. Außerdem: Wer offen mit Misserfolgen umgeht, gewinnt gleichzeitig einen vorurteilsfreien Blick für Risiken. Und traut sich vielleicht beim nächsten Mal eher, neue Wege auszutesten. Eine Herangehensweise, die auch den Bios nützen könnte.
Vielen Dank an Sophie Löbbering vom Beratungsunternehmen Initiato, die die Veranstaltung moderierte und mir viel über die Hintergründe von Fuckup Nights erzählt hat.
Den Artikel findet ihr in der Fachzeitschrift Biohandel https://biohandel.de/erfolg/fuck-up-night-so-spricht-die-bio-branche-%C3%BCber-misserfolge