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Stiftung Warentest und die parabenfreie Angstmache

Leo Frühschütz 30. Oktober 2015

logo-stiftung-warentest-419x620In ihrem aktuellen Heft bricht die Stiftung Warentest eine Lanze für all die armen, missachteten Konservierungsstoffe in Kosmetika. In einem Test über Concealer schreibt die StiWa: „Trotz der seit Jahren erwiesenen Hautverträglichkeit und Wirksamkeit tauchen immer wieder kritische Berichte zu Konservierungsstoffen auf – vorrangig zur Gruppe der Parabene.“ Dabei hätte die Experten der EU „2011 und 2013 mehrere Parabene in bestimmten Konzentrationen erneut als sicher bewertet“. Die Konsequenz daraus: „Wir bewerten es kritisch, wenn Anbieter mit ‚frei von Parabenen’ werben, weil sie eine wissenschaftlich nicht begründete Angst bei Kunden schüren.“ Wissenschafts- und evidenzbasiert – so arbeitet die Stiftung Warentest eben.

Foto: Firma O'right
Foto: Firma O’right

Man kann es aber auch anders sehen: Jahrelang galten sämtliche Parabene als unproblematische Konservierungsstoffe. 2010 mussten die EU-Experten dann einräumen, dass für längerkettige Parabene wie Phenylparaben kaum brauchbare Daten für eine Sicherheitsbewertung vorlagen. Für Butylparaben and Propylparaben senkten die Experten die als sicher geltende Konzentration auf 0,14 %, vor allem wegen deren hormonellen Wirkungen. Nur bei Methylparaben and Ethylparaben blieben die Experten bei ihrer ursprünglichen Bewertung. Ein Hersteller, der angesichts dieser sich ändernden Expertenhaltung – und der anschließend erlassenen rechtlichen Regelungen – vorsichtshalber ganz auf Parabene verzichtet, handelt also vorausschauend und nach dem Vorsorgeprinzip. Wer weiß schon, zu welchem Schluss die EU-Experten in fünf Jahren kommen.

Ein schönes Beispiel für die sich ändernde Bewertung eines Konservierungsstoffes ist Methylisothiazolinon (MI). Die Substanz wurde vom EU-Expertenausschuss SCCS 2003 als sicher eingestuft, in einer Konzentration bis zu 100 ppm. Nachdem die Allergologen in den darauffolgenden Jahren eklatante Zunahmen von Kontaktallergien auf MI meldeten, revidierte der SCCS schließlich 2013 seine Haltung: „Aktuelle klinische Daten zeigen, dass 100 ppm MI in Kosmetika für den Verbraucher nicht sicher sind“, heißt es jetzt. Für Cremes und Lotionen lasse sich überhaupt kein sicheren Wert angeben. Bei abzuwaschenden Produkten wie Duschgels nannten die Experten 15 ppm als Konzentration, die keine Allergie auslöse.

Es gibt übrigens auch ein Testmagazin, das schon seit Jahren Kosmetika mit MI abwertet, wegen des allergischen Potentials. Zum vorausschauenden Verbraucherschutz gehört auch, dass man sich nicht nur auf ein EU-Expertengremium verlässt.

Posted in BIO-BLOG
Tagged Konservierungsstoffe, Parabene, Stiftung Warentest
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